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Im Jahr 2009 startete das EU-Forschungsprojekt im Bereich der intelligenten Sicherheitssysteme und soll ursprünglich zur Prävention von Kriminalität genutzt werden. INDECT steht dabei  für ein intelligentes Informationssystem, welches mit Hilfe von Observation, Suche und Erkennung von Gefahrenbereichen in urbanen Räumen den Schutz der Bürger steigern soll. Dies soll durch die Bündelung von verschiedenen Überwachungstechnologien geschehen und somit potenzielle Straftäter rechtzeitig aus dem Verkehr ziehen. Dazu werden großflächige Videoüberwachungen des öffentlichen Raums und Informationen aus dem Internet und anderer Datenquellen miteinander verknüpft und in Verbindung gebracht. Dies soll dank INDECT alles voll automatisiert passieren, sodass nötige Polizeiarbeit effektiv unterstützt werden kann. Unter anderem ist es geplant, spezielle Software zur Erkennung von abnormalem Verhalten in den Überwachungsbildern  einzusetzen - besondere Zielgruppen sind dabei Sicherheits- und Polizeibehörden, sowie Gemeinden.

Die erwarteten Ergebnisse dieses Forschungsprojektes sind dabei sehr vielfältig. Zum einen sollen bereits Testversionen von Überwachungssystemen installiert werden und Gefahren in großstädtischen Bereichen erkennen können. Zum anderen werden Geräte zur mobilen Objektverfolgung in Einsatz gebracht und getestet. Des Weiteren soll eine Suchmaschine erstellt werden, die speziell nach semantischen Anzeichen in Dokumenten suchen soll, um versteckte Symbole und Anzeichen auf Kriminaltaten zu entdecken. Auch ein System zur konkreten Nachverfolgung von verdächtigen Aktivitäten im Internet - besonders in Sozialen Netzwerken - gehört zum Plan des Projektes. Zuletzt sollen kryptografische Algorithmen und Wasserzeichentechnologien verhindern, dass unbefugte Personen auf die gesammelten Dateien zugreifen können.

Die Technik hinter dem INDECT Sicherheitssystem

In dem INDECT Projekt wird vor allem erforscht, wie bereits bestehende Überwachungssysteme so miteinander verknüpft werden können, dass eine präventive Verbrechensbekämpfung als Polizeiunterstützung dienen kann. Dafür wird an einigen verschiedenen Techniken zur Risikovorsorge geforscht.

Eines dieser Mittel soll die Nutzung von untereinander kommunizierenden Kameradrohnen sein, die genaue Bilder der Umgebung liefern und sogar Personen identifizieren können. Die Drohnen haben durch Ihre flexible Fortbewegungsform die Möglichkeit, besonders schnell zu potenziellen Gefahrenräumen zu gelangen. Auch sogenannte Spionage-Software wird bei der Entwicklung von INDECT in Betracht gezogen. Diese soll auf Rechnern von verdächtigen Bürgern installiert werden und auffälliges Nutzungsverhalten, sowie sämtliche Internetaktivitäten überprüfen. Zur Verbrechensprävention des Sicherheitssystems zählt vor allem die Verhaltensüberwachung. Dabei soll dank der zahlreichen Überwachungskameras in öffentlichen Bereichen  abnormales Verhalten, wie unnatürliches Bewegen oder das Tragen von ungewöhnlichen Gegenständen analysiert und erkannt werden. Diese Überwachungsmittel sollen es in Kombination möglich machen, verdächtige Personen durch Drohnennutzung und Internetüberwachung zu verfolgen.

Kritikpunkte am INDECT Sicherheitssystem

Das INDECT Forschungsprojekt verspricht zwar eine erhöhte Sicherheit von Bürgern und effektivere Polizeiarbeit, stößt dabei jedoch auf harte Kritik aus der Gesellschaft und verschiedensten Organisationen. Dabei prangern nicht nur diverse Bürgerrechtsorganisationen an, dass das Sicherheitssystem gegen fundamentale Bürgerrechte verstößt, sondern auch internationale Fachleute haben ein Problem mit der extremen Überwachungsmethode. Selbst das Bundeskriminalamt lehnte die Beteiligung an dem Projekt aufgrund der weitreichenden Überwachung ab. Die meisten Menschen fürchten bei der Einführung des INDECT Sicherheitssystem durch kleinste Auffälligkeiten in das Radar der Polizei zu gelangen und stetig verfolgt und überwacht zu werden. Bei näherer Betrachtung ist dies nicht ganz unwahrscheinlich, denn die Projektleiter definieren abnormales Verhalten schon als zu langes Sitzen an einer Stelle oder Geschwindigkeitsüberschreitungen im Straßenverkehr. Dies klingt heutzutage zwar sehr nach Science-Fiction und wurde schon etliche Male in fiktiven Filmproduktionen dargestellt, jedoch könnte diese Vorstellung durch die Einführung von INDECT schnell Realität werden.

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