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Der Begriff Tresor stammt aus der griechischen Sprache und bedeutet eigentlich Schatzkammer. Dieser Gegenstand dient zur sicheren Aufbewahrung von Wertsachen, Geld oder sonstigen wichtigen Informationsgütern. Selbst Waffen oder Datenträger werden in einem Tresor verschlossen. Der Safe hat die Aufgabe, sämtlichen Inhalt vor Feuer oder Diebstahl zu schützen. Bereits im Mittelalter wurde die Praktik angewendet. Ursprünglich mussten große Truhen die Funktion als Sicherheitsschrank übernehmen. Vor 200 Jahren gab es die ersten Tresore, die allerdings mit der heutigen Machart nicht wirklich viel zu tun hatten.

In den 60er Jahren begannen namenhafte Hersteller mit der Produktion von verschiedenen Tresoranlagen. Zu dieser Zeit rückten sogenannte Sicherheitsklassen immer mehr in den Mittelpunkt. Unterschiedliche Institutionen trugen zu einer Klassifizierung der jeweiligen Erzeugnisse bei. Dazu zählen der Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau e.V. (VDMA) und der Verband der Sachversicherer (VdS). Bei diesen renommierten Einrichtungen dreht es sich in erster Linie ausschließlich um die Unternehmenssicherheit. Der Schwerpunkt liegt in den Bereichen Brandschutz, Security, Naturgefahrenprävention und Cyber-Security.

Sämtliche Anlagen werden von diesen Dienstleistungen geprüft und es erfolgt zugleich eine Risikobeurteilung. Mit dem Gütesiegel wird das jeweilige Produkt als ausgezeichnet deklariert. Ein wichtiges Zeichen für die Verbraucher. Sowohl Privatkunden, Industriebetriebe, Gewerbetreibende, internationale und nationale Hersteller, als auch Banken und Versicherer vertrauen auf diese entscheidende Klassifizierung. Vorrangig soll mit diesem Prüfsiegel die gleichbleibende Qualität gewährleistet werden. Auf der Innenseite eines Tresors befindet sich die angesprochene Plakette.

Anhand der eingeführten Sicherheitsklassen lässt sich die tatsächliche Sicherheit eines Tresors optimal definieren. Höhere Werte sagen zugleich etwas über die Widerstandskraft des Tresors aus. Geht der Wert kontinuierlich in die Höhe, ist das Fabrikat umso widerstandsfähiger. Folglich wird es schwer, den Tresor überhaupt aufzubrechen. Um diese Angabe bestimmen zu können, werden im Vorfeld selbstverständlich Tests durchgeführt. Dabei werden die Eigenschaften der verbauten Materialien und das Fertigungsverfahren mit einbezogen. Ebenso werden für die Bestimmungen der Sicherheitsklasse sowie die Tresorverankerungen und Schlösser genau unter die Lupe genommen. Gerade bei brisanten Tresoren wie der Waffenschrank oder Wertschutzschrank ist diese Maßnahme unabdingbar. Einer unrechtmäßigen Öffnung soll generell Einhalt geboten werden. Daher ist es von größter Bedeutung, dass die Widerstandskraft äußerst kompakt ist.

Sicherheit geht vor

Die Zertifizierungsmarke wird unter anderem von weiteren unabhängigen autorisierten Instituten verliehen. Der European Security Systems Association (ESSA) e. V. gehört an dieser Stelle auf jeden Fall mit erwähnt. In demselben Maße werden ebenso standardisierte Test durchgeführt. Diese unterliegen strengen und festgelegten Kriterien. Bevor die Tresore in den Handel gehen, werden die Vorrichtungen auf ihre Einbruchfestigkeit geprüft. Schließlich sollen Ihre Wertsachen sicher verwahrt werden. Bei dieser Vorgehensweise wird ein europaweites anerkanntes Testverfahren angewendet. Die Prüfmethoden haben es zum Teil in sich. Es kommen elektrische, mechanische und thermische Werkzeuge zum Einsatz. Also Gegenstände, die potenzielle Einbrecher tatsächlich auf ihrem Diebeszug benutzen. Die Rede ist vom Brennschneider, Winkelschleifer, Vorschlaghammer oder Bohrmaschinen. Selbst Spezialwerkzeuge spielen bei dieser Prozedur eine Rolle. Jedoch bewahrt das Prüfinstitut Stillschweigen darüber. Auf Nachahmungen kann man in dieser Branche gut und gerne verzichten. Für den Einbruchschutz eines Tresors gibt es zwei ganz wichtige Normen. Bei der einen handelt es sich um EN 1143-1 und bei der anderen um EN 14450.

In erster Linie möchten wir uns mit den allgemeingültigen Normen auseinandersetzen. Generell handelt es sich bei den Tresor Sicherheitsstufen um ein sehr komplexes Thema. Wer sich in diesem Bereich überhaupt nicht auskennt, für den klingen die Werte wie Fachchinesisch. Daher möchten wir gar nicht zu sehr ins Detail gehen und bleiben bei den bekanntesten Klassifizierungen. Beginnen wir mit dem VDMA. Wie bereits im oberen Abschnitt erwähnt handelt es sich um den Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer. Im Normenwerk sind folgende Sicherheitsstufen fest verankert: A, B, C1, C2, D 10, D 20 und E 10. Selbst die Europa-Norm ist bei der Klassifizierung enorm bedeutend. Es dreht sich hierbei um EN 1143-1 und EN 14450 in den Klassen S1 und S2. Außerdem gehören die Klassen 0 bis V in diese Kategorie. Das neutrale Zertifizierungsorgan ECB.S: European Certification Board – Security Systems muss natürlich genauso erwähnt werden. Es setzt sich aus Vertretern der Hersteller, Versicherung und Benutzer zusammen. Als Zertifizierung für die ECB.S gilt die Linie EN 45001.

Das die Tresor Sicherheitsstufen nicht nur aus Spaß erfunden wurden, das haben Sie sich sicherlich schon gedacht. Tritt wider erwartend das Phänomen ein, dass ausgerechnet Ihr Tresor geknackt und der Inhalt gestohlen wird, dann muss der Schaden in irgendeiner Form ersetzt werden. Diesbezüglich muss natürlich bereits im Vorfeld eine entsprechende Versicherung abgeschlossen werden. Allerdings ist diese Absicherung an bestimmte Kriterien geknüpft. Je nach Wertsachen müssen spezielle Richtlinien eingehalten werden. Bereits bei der Montage des Tresors ist das richtige Modell auszuwählen. Damit die Suche nach dem Produkt vereinfacht wird, hat jedes Fabrikat eine gewisse Klassifizierung und Sicherheitsstufe erhalten. Diese gilt es nun von Fall zu Fall einzuhalten. Hält sich der Nutzer nicht an die geforderten Bedingungen, dann kann es unter Umständen vorkommen, dass er als Geschädigter leer ausgeht.

Für die Spezialisten

Die Herstellerfirmen kennen sich auf dem Gebiet bestens aus und halten sich bereits bei der Fertigung an die standardgemäßen Vorgaben. Es gibt jedoch immer wieder einmal sogenannte Sonderfälle. Nehmen wir einmal das Beispiel eines feuersicheren Tresors. Die gängigen Ausführungen entsprechen den vorgeschriebenen Feuerschutzbedingungen. Ab und zu kommt es jedoch vor, dass in einem Gebäude sogar Chemikalien gelagert werden. Temperaturen von über 1000 Grad wären denkbar. Daher müssen diese Wertschutzschränke mit einem geprüften Feuerschutz versehen sein. Rein versicherungsrechtlich tritt in so einem Fall die Richtlinie des VdS Nr. 2335 in Kraft. Anhand dieses Exempels sehen Sie, wie wichtig die Eingliederung der Tresor Sicherheitsstufen ist. Deshalb sollte man sich vor dem Kauf und der Montage des Tresors genau beraten lassen. Mit dieser Vorgehensweise sind Sie stet gut abgesichert.

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