Passwort Manager im Vergleich

Wer den generellen Empfehlungen für sichere Passwörter und gutes Passwort Management folgt, wird es schwer finden, sich sämtliche sicheren Passwörter für all die benutzten Dienste zu merken. Gute Passwort Manager können hier Abhilfe schaffen. Sie verwalten und verschlüsseln alle benutzten Passwörter und tragen diese beim Seitenbesuch automatisch ein. Lediglich ein Master Passwort muss der Benutzer kennen. Doch wie sinnvoll ist das? Und wie schneiden im Vergleich Passwort Manager gegenüber anderen Methoden ab? Wir von Melsmetall klären dich auf!

Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden

Viele Nutzer sind sehr bequem, wenn es um Passwörter geht. Sie nutzen bevorzugt die „Auto-Fill“ Funktion, bei der Passwörter im Browser gespeichert und automatisch eingegeben werden. Ferner haben in diversen Umfragen zum Thema oftmals rund zwei Drittel der Befragten zugegeben, identische Passwörter für mehrere Services zu benutzen. Teilweise sogar nur ein Passwort für sämtliche Online Dienste!

Das ist hochgradig fahrlässig! Denn die meisten Vorfälle von Datendiebstahl, dem Vortäuschen falscher Identität und zum Teil selbst gewaltige Datenlecks beginnen in der Mehrzahl der Fälle mit Passwörtern, die in falsche Hände geraten oder technisch „erraten“ worden sind. Wer also nach dem Schrotschuss-Prinzip ein Passwort für alle Fälle benutzt, hängt sich sehr weit aus dem Fenster. Umso mehr, wenn dieses Passwort schwach ist.

Ein guter Passwort Manager verbindet hier das Angenehme mit dem Nützlichen. Denn es lassen sich für alle Anwendungen starke sowie unterschiedliche Passwörter generieren. Der Nutzer selbst muss sich nur ein „Master Passwort“ merken, das er in einem guten Passwort Manager eingibt, wann immer er über den guten Passwort Manager auf diverse Zugangsdaten bzw. Passwörter zugreifen will. Das heißt, dass man technisch gesehen diverse und starke Passwörter für alle Services benutzt, sich selbst jedoch nur noch ein einziges Passwort merken muss. Natürlich sollte das Master Passwort selbst auch stark sein. Sprich: Es sollte Buchstaben und Ziffern, Groß- und Kleinschreibung sowie Sonderzeichen enthalten. Ein schwaches Master Passwort wäre in der Tat kaum besser, als einfach dasselbe schwache Passwort für alle Services zu benutzen.

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Was macht gute Passwort Manager aus?

Gute Passwort Manager verbinden eine einfache Benutzeroberfläche, Synchronisation über mehrere Geräte (mobil wie Desktop) mit hohen Sicherheits-Features. Zu Letzterem sollte unbedingt eine starke Verschlüsselung nach aktuellem Branchenstandard, wie Advanced Encryption Standard (AES), gehören. Ferner sollten gute Passwort Manager bei der Pflege von Passwörtern unterstützen und diese regelmäßig und unkompliziert durch neue starke Passwörter ersetzen. Ein weiteres sinnvolles Feature sind Informationen über aktuelle und bekannte Datenlecks. Wer hier theoretisch betroffen sein könnte, kann seinen guten Passwort Manager nutzen, um eventuell betroffene Passwörter ändern zu lassen.

Gute Passwort Manager zeichnen sich außerdem durch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung aus. Sprich: Wann immer Ihr Master Passwort eingegeben wird, um sich Zugang zu einem der hinterlegten Dienste zu verschaffen, bekommen Sie eine E-Mail mit einem Bestätigungs-Link. Auf diesem Wege bestätigen Sie als Nutzer, dass auch wirklich Sie das Passwort eingegeben haben und Zugang zum entsprechend Service möchten. So kann es unter Umständen auch zeitnah auffallen, wenn jemand anders als Sie Ihr Master Passwort eingibt.

Diesbezüglich ist es sehr sinnvoll, ein separates, sicheres Passwort für Ihren E-Mail Zugang zu nutzen, das Sie selbst verwalten. Denn wenn Ihr Master Passwort auch für Ihren E-Mail Account gelten würde, könnte jemand, der sich das Master Passwort erschlichen hat, Bestätigungsmails in Ihrem Namen bestätigen und diese anschließend löschen, bevor Ihnen etwas auffällt. Dieses Szenario unterstreicht auch wiederum, warum ein starkes Master Passwort so wichtig ist. Die modernsten Sicherheits-Features und Standards nützen nichts, wenn das Master Passwort leicht zu entschlüsseln ist.

Was kosten Passwort Manager?

Gute Passwort Manager kann es unter Umständen sogar schon kostenfrei geben. Die Preisspanne reicht dabei von gratis Freeware bis hin zu Jahrestarifen im gehoben zweistelligen Bereich. Dabei handelt es sich dann meist um Familien-Pakete, die unbegrenzte Passwörter und mehrere Accounts verwalten können. Einige kostenpflichtige, gute Passwort Manager bieten auch kostenfreie Probephasen (meist 2 bis 4 Wochen). Gute Passwort Manager gibt es unter anderem von bekannten Größen aus dem Bereich der Sicherheitssoftware, wie Norton, McAfee oder Avira. Aktuelle Tests und Empfehlungen werden regelmäßig von der Fachpresse, wie bspw. chip.de, geliefert.

Gibt es eine Alternative zu einem guten Passwort Manager?

Gute Passwort Manager entbinden nicht davon, dass man beim Navigieren im Internet eine gewisse Skepsis walten lässt. Mails, die zur Eingabe eines Passworts auffordern und auch gleich den Link zum vermeintlichen Login enthalten, sollten prinzipiell ignoriert werden. Und auch blinkende Banner, die darüber informieren, dass man der millionste Seitenbesucher ist und einen Ferrari gewonnen hat, kann man links liegen lassen. Wer als User das Netz sicher navigiert und bei schlechtem Bauchgefühl auch mal ganz bewusst die eine oder andere Seite flugs verlässt bzw. nicht aus morbider Neugier auf einen dubiosen Link klickt, der wird mit eine guten Passwort Manager sicher unterwegs sein.

Allerdings kreieren auch gute Passwort Manager genau den Flaschenhals, den man selbst ja eigentlich vermeiden soll: Ein Passwort für alle Fälle. Wem das nicht geheuer ist, der muss selber in den sauren Apfel beißen und sich selbst abstrakte, starke Passwörter für alle Seiten entwerfen. Und da Papier bekanntermaßen geduldig ist, kann man sie auch ganz analog „speichern“ und zwar schwarz auf weiß. Da findet sie auch so schnell kein Hacker, sodass Ihre Passwörter durch einen guten Passwort Manager bestens geschützt sind.

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