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Sportschießen; ein Hobby, das sicher zu kontroversen Diskussionen führt. Doch fragt man erfahrene Schützen, so ähnelt das Hobby mal dem Schachspielen, spannenden Autorennen am Computer oder auch einem Seiltanz in luftiger Höhe. Konzentration ist alles und wer sich das Sportschießen als Hobby ausgesucht hat, der passt selten in eine Schublade. Zierliche Studentinnen sind ebenso begeistert dabei wie rockige Ingenieure. Auf Wettkämpfen gilt es nicht nur den Gegner zu besiegen, auch mit dem Druck gilt es umzugehen und so bleibt das Handy häufig aus. In kaum einem anderen Sport diszipliniert man sich besser als beim Sportschießen. Doch nicht nur die Konzentration ist es, auf die es ankommt. Wer damit liebäugelt, mit dem Sportschießen zu beginnen, sollte sich im Klaren sein, dass die Voraussetzungen hoch sind, jedenfalls bis zum Besitz des erforderlichen Waffenscheins. Es dauert mindestens ein Jahr, und vor dem Kauf einer Waffe ist der Nachweis über einen Tresor zur Aufbewahrung zu erbringen.

Legaler Waffenbesitz für das Sportschießen

Das Waffenrecht bestimmt in Deutschland darüber, wie Erwerb und legaler Besitz einer Waffe möglich sind. Der Weg ist lang und häufig auch aufwändig. Es reicht nicht aus, einfach einem Schießsportverein beizutreten. Wer sich legal eine Waffe kaufen will, kommt um einige Prüfungen nicht umhin.

Natürlich sollte zunächst Interesse am Sportschießen bestehen. Um sicherzugehen, dass das Sportschießen auch wirklich das passende Hobby ist, kann an einem Schnupperschießen teilgenommen werden. Hier wird klein angefangen. Kleinkaliber sowie Kurz- und Langwaffen können ausprobiert werden. Hat Ihnen das Schnupperschießen gefallen, kann bei einem weiteren Schnupperschießen auch mal eine größere Waffe ausprobiert werden. Passt der Verein zu einem und haben die Probestunden Freude bereitet, können Sie dem Verein beitreten. Vergleichbar mit der Probezeit bei einem neuen Arbeitgeber gibt es auch bei den Spotschützen eine Probezeit im Verein. Die Probezeit beträgt bis zu ein Jahr. In diesen zwölf Monaten sollte der angehende Sportschütze mindestens 18 Mal trainiert haben. Dieses Training muss dokumentiert werden. Denn die zuständige Waffenbehörde erteilt den Waffenschein nur, wenn dies nachgewiesen werden kann. Sprechen Sie mit dem Schießleiter des Vereins. Dieser kann einen entsprechenden Nachweis unterzeichnen und beglaubigen.

Ist die erste Hürde genommen, müssen Sie einem Schießsportverband beitreten. Achten Sie dabei darauf, dass dieser die Disziplinen und Wettkämpfe anbietet, in denen Sie schießen wollen. Überdenken Sie die Disziplin gut. Denn Sie können später nur solche Waffen erwerben, die Sie für die Ausübung der Wettkämpfe benötigen. Um dem Schießsportverband beizutreten, müssen Sie nicht nur einen Antrag stellen. Hier wird außerdem ein Führungszeugnis verlangt und nur rechtstreue Bürger werden aufgenommen.

Sportschießen: theoretische Prüfungen sind verpflichtend

Um dem Sportschießen als Hobby nachgehen zu können, brauchen Sie nicht nur praktische Erfahrung, die Sie im Verein sammeln. Sie müssen auch eine Waffensachkundeprüfung ablegen. Diese wird von verschiedenen Schießsportverbänden angeboten und beinhaltet nicht nur die schriftliche Theorie, sondern auch einen praktischen Teil. Vergleichen lässt sich diese Prüfung am besten mit der Führerscheinprüfung, und am Ende gibt es das Sachkundezeugnis.

Wer Sportschießen möchte, braucht einen Tresor.

Sie sehen: Die Hürden sind hoch. Frühestens nach einem Jahr, nach erfolgreicher Sachkundeprüfung, ist der Antrag auf den Erwerb einer bestimmten Waffe überhaupt erst möglich. Sportschützen müssen außerdem nachweisen, eine geeignete Aufbewahrungsmöglichkeit für die Waffe vorhalten zu können. An den Tresor sind ebenfalls hohe Anforderungen gestellt. So dürfen Munition und Waffen niemals gemeinsam gelagert werden. Gut eignen sich Waffenschränke mit A/B-Fächern. Hier wird in der Regel „über Kreuz“ gelagert. Das bedeutet, dass in zwei unterschiedlichen Tresoren jeweils nicht zueinander passende Waffen und Munitionen gelagert werden. Beispielsweise werden in Tresor A Kurzwaffen zusammen mit der Munition für Gewehre gelagert. In Tresor B befinden sich dann die Gewehre mit der Munition für die Kurzwaffen. Der Erwerb der Tresore muss übrigens auch nachgewiesen werden. Hier benötigt die Waffenbehörde eine ordentliche Rechnung über den Erwerb sowie Fotos des Tresors zur Dokumentation.

Sind alle Voraussetzungen erfüllt, erwirbt man die Waffe zum Sportschießen beim Verein. Wie bereits erwähnt, können nur solche Waffen erworben werden, die für den Wettkampf in der angestrebten Disziplin benötigt werden. Der Vereinsvorstand hat übrigens ebenfalls ein Mitspracherecht. Denn dieser entscheidet über die persönliche Eignung des Schützen. Stimmt der Verein zu, so wird der Antrag an den Verband geschickt. Dieser prüft dann, ob die Einträge im Schießbuch ausreichen und ob sportliche Bedürfnisse zum Erwerb der Waffe vorliegen. Der Verein für Sportschießen bietet aber nicht nur die Möglichkeit, einem Hobby nachzugehen. Er erfüllt auch eine wichtige soziale Kontrollfunktion. Da dieser dem Antrag auf Erwerb einer Schusswaffe zustimmen muss, wird der häufig diskutierten Sicherheitsfunktion Genüge getan. Denn einem Schützen, welcher ein Sicherheitsrisiko darstellt, wird der Verein den Erwerb der Waffe verweigern. Dieser Schütze wäre nicht nur ein Sicherheitsrisiko „draußen“, auch drinnen im Verein muss dieser seine Mitglieder schützen.

Natürlich wird jeder Bewerber aber auch von der Waffenbehörde durchleuchtet. Das Bundeszentralregister gibt hier Aufschluss. Auch in das Staatsanwaltschaftliche Verfahrensregister wird ein Blick geworfen. Doch nicht nur vor dem Erwerb einer Waffe sowie bei Beantragung einer Waffenbesitzkarte wird der Bewerber durchleuchtet. Wird der Schütze nach Erwerb der Karte rechtsuntreu, so wird die Waffenbesitzkarte automatisch eingezogen.

Fazit zum Sportschießen

Sportschießen, als Hobby betrieben, ist bei weitem nicht so schlecht, wie es manchmal den Eindruck hat. Es bringt mentale Stärke, befähigt dazu, auch unter Druck gut zu sein und sich auf Knopfdruck im Hier und Jetzt zu befinden. Mental ist diese Sportart sicher mit autogenem Training oder Yoga vergleichbar. Wer die Hürden zum Erwerb der Waffe, des Tresors und die Sachkundeprüfung bestanden hat, profitiert sicher von der gewählten Sportart in vielen Lebensbereichen.

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