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In manchen Branchen kann der Bau eines Tresorraumes inklusive Tresortür-Einbau notwendig sein. In solchen Fällen geht es um hohe Vermögenswerte, die geschützt werden müssen. Vor allem Banken, Juweliere, Geschäfte für Schusswaffen oder auf wertvolle Kunst spezialisierte Galerien brauchen ausreichend Platz, um Wertgegenstände beziehungsweise potenziell gefährliche Produkte adäquat vor Diebstahl oder Beschädigung zu sichern. Was gibt es beim Tresortür-Einbau zu beachten und wie funktioniert er?

Tresortür-Einbau – so wird aus einem Raum ein Tresor

Um aus einem normalen Raum einen gesicherten Tresorraum zu machen, ist es notwendig, neben eventuell vorhandenen Fenstern auch die Zugangstür zu verstärken und mit einem besonders sicheren Schließsystem zu versehen. Während sich Fenster mit Gittern und Sensoren, manchmal sogar durch Zumauern absichern lassen, kann die Tür zum zukünftigen Tresorraum durch einen Tresortür-Einbau vor unberechtigten Zutritten geschützt werden.

Sicherheitsstandard gemäß EN 1143-1 – Tresortür-Einbau

Schon vor dem Tresortür-Einbau sollte bereits bei der Auswahl einer entsprechenden Tür darauf geachtet werden, dass es sich um eine Tresortür gemäß EN 1143-1 Sicherheitsstandard handelt. Darunter verstehen Sicherheitsexperten Tresortüren, die serienmäßig mit Doppelbart-Hochsicherheitsschlössern inkl. zwei Schlüsseln, mechanischen Zahlenschlössern oder Elektronikschlössern ausgestattet sind. Manche Tresortüren besitzen auch Elektronikschlösser mit Not- beziehungsweise Revisionsschlüsseln.

Wie der Tresortür-Einbau funktioniert

Der Tresortür-Einbau sollte immer von einem Fachmann durchgeführt werden, auch aus versicherungstechnischen Gründen. Da in einem Tresorraum zum Teil hohe Werte gelagert werden, legen die Versicherungsunternehmen größten Wert auf fachgerecht ausgeführten Tresortür-Einbau. Prinzipiell sollten für einen sicheren Tresortür-Einbau folgende Schritte ausgeführt werden:

  1. Überprüfung der Maße der Maueröffnung
  2. Tresortür geschlossen in die Maueröffnung setzen & abstützen
  3. Einbetonieren der Tür (Einbringen des Materials zwischen Türrahmen und Mauerwerk)
  4. Aushärten der Vergussmasse abwarten (sie darf zur Gewährleistung der Einbruchsicherheit keinerlei Lunker aufweisen)
  5. Verankern der Tür im Mauerwerk (Dübel durch die seitlichen Schraubenlöcher)
  6. Aufbiegen von eventuell vorhandenen Mauerankern
  7. Türflügel-Freigang sowie Gängigkeit der Verriegelung testen (Nachjustieren ist mithilfe von Einstellschrauben in den Türbändern möglich)

Viele Tresortüren besitzen serienmäßig vier Bohrungen in den seitlichen Rahmenabschnitten sowie eine Bohrung im oberen Rahmenteil. Diese Bohrungen dienen zur Verankerung mit Dübeln. Meist befinden sich an den Rahmenseiten zusätzlich noch je drei Maueranker, die sich aufbiegen lassen.

Aufgrund des oft sehr schweren Gewichts der Tresortüren ist beim Einbau darauf zu achten, dass sie in beide Richtungen gegen Umfallen gesichert sind. Damit sich eine Tresortür vom beauftragten Maurer problemlos einbauen lässt, müssen vor allem die für die Montage spezifischen Maße bekannt sein. Die meisten Tresortüren verfügen über eine sogenannte Blockzarge, die für Wände unterschiedlicher Mauerstärke geeignet sind. Für einen reibungslosen Tresortür-Einbau müssen die Maße individuell angepasst beziehungsweise aus einem vorhandenen Sortiment ausgewählt werden. Viele Hersteller für Tresortüren bieten zudem variable Zargen-Formen an. Für die Auswahl der exakt passenden Tresortür sollte man unbedingt mit dem Hersteller Kontakt aufnehmen.

Das optimale Wandmaterial beim Tresortür-Einbau

Ein extrem wichtiger Faktor für die Sicherheit eines Tresorraums ist das Material der Wände. Sie sind in Zukunft integraler Bestandteil des Tresors. Besonders massiv und damit für den Tresortür-Einbau geeignet sind:

  • Beton
  • Ziegel
  • Kalkstein

Materialien, die sich aufgrund ihrer Widerstandseigenschaften nicht gut eignen, sind beispielsweise:

  • Glasbeton
  • Holz
  • Bimsstein
  • Glasbausteine

Falls ein Unternehmen in ein neu zu errichtendes Gebäude zieht, kann es mit Blick auf einen zu integrierenden Tresorraum sinnvoll sein, die Wände bereits bei der Bauplanung dicker und massiver zu planen. Das ausführende Bauunternehmen kann hilfreiche Hinweise zu geeigneten Materialien für einen geplanten Tresorraum geben.

Tresortür-Einbau: Brandschutz und Begehbarkeit

Beim Tresortür-Einbau muss hinsichtlich der Sicherheit nicht nur auf das Wandmaterial geachtet werden, sondern auch auf die Anforderungen, die der Brandschutz verlangt. Sicherheitsexperten raten zum Einbetonieren der Tresortür und nicht nur zum reinen Verankern. Viele Tresortüren sind mit Türzargen ausgestattet, die sich nach dem Einbetonieren zusätzlich noch verankern lassen. In Sachen Brandschutz spielt auch das Material sowie die Verarbeitung der Tresortür und des Türrahmens eine wesentliche Rolle. Hier sorgen die Hersteller mithilfe spezieller Quelldichtungen im Türfalz dafür, dass jeglicher Inhalt im Tresorraum nicht nur gegen das eigentliche Feuer, sondern auch gegen Löschwasser und Brandgase effizient geschützt ist.

Einige Tresortüren sind gemäß DIN 4102 feuerbeständig. Ihre Feuersicherheit ist ausreichend und schützt die Inhalte des Tresorraums. Damit vor allem Dokumente und Unterlagen gesichert sind, müssen auch die Wände entsprechend feuerfest sein. Bei massiv errichteten Wänden aus Ziegeln, Kalksandstein oder Stahlbeton ist dies aber der Fall.

Ein fachkundiger Tresortür-Einbau berücksichtigt darüber hinaus die Türschwelle, die unterschiedlich hoch sein kann. Idealerweise sollte sie beim Einbetonieren beziehungsweise der Verankerung möglichst weit im Boden versenkt werden. So vermeidet man Stolperkanten und gelangt beispielsweise auch mit einem Schiebewagen auf Rollen problemlos in den Tresorraum.

Soll es doch lieber ein Feuerschutztresor oder ein Dokumententresor sein? Dann ist Melsmetall Ihr Ansprechpartner!

Wie lange währt nach dem Tresortür-Einbau der Versicherungsschutz?

Ist die Tür zu einem Tresorraum fachgerecht eingebaut worden, besteht der Versicherungsschutz ohne zeitliche Begrenzung beziehungsweise für die Dauer des abgeschlossenen Versicherungsvertrages. Im Fall eines erfolgreichen Einbruchs, eines Einbruchversuchs oder der Manipulation am Schließsystem der Tresortür erlischt in der Regel der Versicherungsschutz.

Da es bei einem solchen Schadensfall oft um nicht geringe Schadenssummen geht, wird nach einer Regulierung des Schadens durch die Versicherung diese auf einer Neubewertung der Sicherheitsstandards bestehen. Meist muss nach einem erneuten Tresortür-Einbau oder der Reparatur ein neuer Versicherungsvertrag zwischen den Vertragspartnern ausgehandelt und geschlossen werden. Um genauere Informationen zu erhalten, sollte man sich im Ernstfall mit seiner Versicherung in Verbindung setzen und die Details hinsichtlich des Versicherungsvertrages klären.

Wer kann den Tresortür-Einbau ausführen?

Für den Einbau von Tresortüren braucht es fachkundige Handwerker. In der Regel wird ein Tresortür-Einbau von einem erfahrenen Maurerbetrieb durchgeführt. Er besitzt die notwendigen Fachkenntnisse, um den Einbau so auszuführen, dass die Tresortür den dahinterliegenden Tresorraum optimal schützt. In der Regel braucht es für den Tresortür-Einbau ein Team aus mehreren Handwerkern, denn eine ein- oder auch zweiflügelige Tresortür kann inklusive Rahmenkonstruktion schnell mehrere hundert Kilogramm wiegen.

Im Idealfall kann der Hersteller der Tresortür den gesamten Einbau organisieren, ein eigenes Team aus Handwerkern anbieten oder zumindest den Kontakt zu einem seriösen Handwerksbetrieb vermitteln. So bleibt von der Auswahl bis zum Tresortür-Einbau alles in einer kompetenten Hand und der Kunde muss sich nicht mit den Details befassen.

Eine interessante Alternative zum Tresortür-Einbau können auch Bodentresore oder Wandtresore sein!

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