Waffenbesitzer haben eine hohe Verantwortung, die auch gesetzlich vorgeschrieben ist. Sie müssen mit allen Mitteln verhindern, dass ihre Waffen in die Hände unbefugter Personen geraten. Das betrifft sowohl etwaige Einbrecher, die Waffen stehlen wollen, als auch Personen aus der Familie bzw. der Verwandtschaft oder des Bekanntenkreises. Waffen und Munition müssen also sicher verwahrt werden – beispielsweise in einem Fingerprint-Waffenschrank. Doch welche Vor- und Nachteile hat ein solches Modell? Dieser Frage wollen wir im Folgenden nachgehen.
Fingerprint-Waffenschrank bedienen – wie geht das eigentlich?
Das Öffnen oder Entsperren mit Fingerprint ist längst eine geläufige Methode. Viele Nutzer werden damit ihr Smartphone oder Tablet aktivieren. Aber auch smarte Haustüren lassen sich auf diese Weise öffnen. Eine Methode, die auf alle Fälle ausschließt, dass verkappte Einbrecher sich einen Nachschlüssel anfertigen lassen können. Denn es ist ja kein Schlüssel im Spiel, nur der registrierte Fingerprint – und der lässt sich bekanntlich nur sehr schwierig kopieren.
Klingt spannend und interessanterweise funktioniert der Fingerprint-Waffenschrank ebenfalls mit der gleichen Methode. Wenn Sie einen Fingerprint-Waffenschrank bedienen wollen, müssen Sie das jedoch vorbereiten. So muss der Waffenschrank Ihren Fingerabdruck erst einmal kennenlernen und abspeichern. Ist dies geschehen, wird der vom Waffenschrank gelernte Fingerabdruck noch codiert – ein wichtiges Detail, auf das wir später noch eingehen werden. Insgesamt sind diese Vorbereitungen recht einfach und wenn sie abgeschlossen sind, kann Ihr Fingerprint-Waffenschrank per Fingerabdruck geöffnet werden – aber nur, wenn der Scanner den Fingerabdruck auch akzeptiert. Natürlich wird dieser nur Ihren registrierten biometrischen Fingerabdruck akzeptieren und alle anderen Fingerabdrücke als unkorrekt ablehnen.
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Fingerprint-Waffenschrank mit Fingerabdrücken weiterer Personen bedienen
Dieses Ablehnen betrifft übrigens auch alle Abdrücke Ihrer eigenen Finger, soweit sie nicht zum Gedächtnis des smarten Fingerprint-Waffenschranks gehören. Wenn Sie also mit einem weiteren Finger agieren wollen, müssen Sie dafür sorgen, dass der Waffenschrank dessen Fingerabdruck ebenfalls speichert.
Darüber hinaus können Sie weitere vertraute Person mit ins Spiel bringen. Diese muss dann ebenfalls den Abdruck eines ihrer Finger vom System des Fingerprint-Waffenschranks speichern lassen. Dann kann diese Person gleichermaßen den Waffenschrank mit Fingerprint öffnen. Für diese Variante spricht, dass eine zusätzliche Person Ihren Waffenschrank mit Ihrem Fingerabdruck bedienen kann, wenn Sie aus irgendeinem Grund dazu nicht in der Lage sind. Allerdings müssen Sie diese Person äußerst sorgfältig auswählen. Leichtfertigkeit wäre hier absolut unangebracht und könnte im schlimmsten Fall für Sie auch rechtliche Probleme zur Folge haben. Schließlich sind Sie als Waffenbesitzer gesetzlich dazu verpflichtet, Ihren Waffenschrank keinen Personen mit unsicheren Charaktereigenschaften zugänglich zu machen.
Also überlegen Sie vorher sehr gut, wer in Bezug auf Ihre Waffen und Munition im höchsten Maße vertrauenswürdig ist. Wenn Ihnen keine solche Person einfällt, sollten Sie lieber darauf verzichten, Ihren Fingerprint-Waffenschrank weiteren Personen zugänglich zu machen.
Vorteile, die ein Fingerprint-Waffenschrank bietet
In puncto Sicherheit kann der Fingerprint-Waffenschrank durchaus als Highlight angesehen werden. Vor allem, wenn nur Ihr biometrischer Fingerabdruck vom System gespeichert ist, kann das Sicherheitsniveau beim Fingerprint-Waffenschrank von anderen Systemen kaum getoppt werden. Schließlich ist jeder Fingerabdruck einmalig und gilt damit als äußerst fälschungssicher. Ein riesiger Vorteil gegenüber Modellen, die per Schlüssel bedient werden. Denn kommt Ihr Schlüssel für Ihren Waffenschrank einmal in den Besitz falscher Hände, hat diese Person die Zugangsmacht zu Ihrem Waffenschrank . Zudem besteht die Gefahr des Nachmachens des Schlüssels im Gegensatz zum Fingerprint-Waffenschrank.
Der Fingerprint-Waffenschrank im Alltag
Hinsichtlich alltäglicher Handhabung ist der Fingerprint-Waffenschrank gegenüber Schlüsselmodellen ebenfalls im Vorteil. Es ist einfacher, kurz mal den Daumen oder einen anderen Finger auf den Scanner zu legen, als erstmal nach dem Schlüssel zu kramen. Den Schlüssel können Sie auch nicht einfach irgendwo hinhängen – dann könnte ihn ja jeder benutzen. Daher müssen Sie den Schlüssel immer gut und unauffindbar verstecken. Doch es kommt schon vor, dass Leute den Schlüssel so gut versteckt haben, sodass sie ihn selbst nicht mehr finden konnten. Den Schlüssel stets bei sich zu tragen, ist jedoch auch nicht ganz ohne Risiko und daher meist keine Option. Sie können ihn verlieren oder er kann Ihnen auch gestohlen werden. Den Fingerabdruck jedoch haben Sie immer dabei, müssen ihn nicht suchen und er kann Ihnen überdies auch nicht abhandenkommen. Daher lässt sich der Fingerprint-Waffenschrank ohne Umschweife schnell öffnen und Sie haben rasch Zugriff auf Ihre Waffen.
Hat ein Fingerprint-Waffenschrank auch Vorteile gegenüber Modellen mit Code?
Im Vergleich mit codierten Modellen ist der Fingerprint-Waffenschrank ebenfalls im Vorteil. Den Zahlencode müssen Sie erst eingeben, damit der Schrank sich öffnet, den passenden Finger brauchen Sie nur auf den Scanner zu legen. Somit lässt sich ein Fingerprint-Waffenschrank schneller öffnen als ein codiertes Modell. Außerdem müssen Sie sich bei codierten Modellen selbstverständlich den Code merken. Das entfällt, wenn Sie Ihren Waffenschrank per Fingerprint öffnen können.
Mögliche Nachteile, die ein Fingerprint-Waffenschrank mit sich bringt
Im Grunde ist es lediglich ein Nachteil, der sich paradoxerweise aus dem Vorteil ergibt, den der Scanner vom Fingerprint-Waffenschrank bietet. Dieser Scanner lässt schließlich nur registrierte Fingerabdrücke zu. Wenn nur ein biometrischer Fingerabdruck von Ihnen gespeichert ist, kann nur dieser Ihren Waffenschrank öffnen. Nun stellen Sie sich aber mal vor, was für ein Problem auftaucht, wenn Sie sich ausgerechnet diesen Finger verletzen oder ihn gar durch einen Unfall verlieren. Dann können weder Sie noch sonst jemand den Waffenschrank öffnen. Auch wenn der Abdruck des passenden Fingers verschmutzt ist – weil Sie vielleicht Farbreste daran haben, reagiert der Scanner oft ablehnend.
Lösungen des Problems für Ihren Fingerprint-Waffenschrank
Es klingt wie ein klassisches Dilemma, dass der größte Vorteil in Sachen Sicherheit zugleich als Nachteil in Bezug auf den Fingerprint-Waffenschrank daherkommt. Doch bei genauerer Betrachtung ist es keineswegs ein unauflösliches Dilemma. Allerdings sollten Sie sich ein Back Up System überlegen. So haben Sie ja nicht nur einen, sondern wahrscheinlich zehn Finger. Lassen Sie daher von Ihrem smarten Fingerprint-Waffenschrank ein oder zwei weitere Abdrücke Ihrer Finger speichern. Risiken wie Fingerverletzung oder Fingerverlust können dadurch in Bezug auf die Öffnung des Schrankes reduziert werden. Gelöst ist das Problem der verschmutzten Finger nicht. Doch auch hier wäre die zusätzliche Speicherung von Fingern eine gute Möglichkeit.
Fazit zum Fingerprint-Waffenschrank
Es gibt fast immer Vor- und Nachteile – so auch beim Fingerprint-Waffenschrank. Allgemein stellt sich daher immer auch die Frage, ob die Vor- oder die Nachteile überwiegen. In Bezug auf diesen speziellen Waffenschrank stehen eindeutig die Vorteile im Vordergrund. Insbesondere bezüglich Sicherheit und Handhabung kann der Fingerprint-Waffenschrank gegenüber Modellen mit Schlüssel punkten.
Häufig gestellte Fragen zum Fingerprint-Waffenschrank
Kann ein Fingerprint-Waffenschrank leicht geknackt werden?
Die Sicherheit eines Waffenschrankes mit Fingerabdruckerkennung hängt von der Qualität des Scanners und der Software ab. Hochwertige Systeme sind in der Regel sicher und schwer zu knacken, während minderwertigere Systeme anfällig für Betrug sein können. Unabhängig von der Art des Scanners sollte der Waffenschrank selbst physisch robust und sicher sein.
Welcher Waffenschrank ist vorgeschrieben?
Gemäß dem aktuellen Waffengesetz und der Norm EN1143-1 müssen Waffen in einem Waffenschrank Klasse 0 oder noch besser in einem Waffenschrank Klasse 1 gelagert werden. Dies gilt für Waffenschränke, die ab dem 07. Juli 2017 erworben wurden. Diese Waffenschränke sind zertifiziert und weisen eine Plakette auf der Innenseite der Tür auf, die Ihnen die Erfüllung dieser Eigenschaft garantiert und dokumentiert.
Was kostet ein Fingerprint-Waffenschrank?
Die Kosten für einen Fingerprint-Waffenschrank können schwanken und werden durch Faktoren wie die Abmessungen des Schrankes, die Qualität seiner Bauweise, zusätzliche Merkmale und den Ruf der Marke bestimmt. Generell kann man erwarten, dass erstklassige Fingerprint-Waffenschränke mit im vierstelligen Preisbereich liegen. Darüber hinaus kann der Preis noch steigen, wenn zusätzliche Sicherheitsmerkmale oder Anpassungen gewünscht sind.