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Profilzylinder sind in unterschiedlichen Sicherheitsstufen und Brandschutzklassen zu haben, die anzeigen, wie gut sie gegen Einbruchsversuche und Feuer (sowie Löschwasser) standhalten. Diese Profilzylinder sind besonders wichtig an Wertschutzschränken oder den Tresoren und Safes, die es bei Melsmetall gibt. 

Profilzylinder mit Gefahrenfunktion kommen allerdings nicht an Tresoren und Safes, sondern hauptsächlich an Türen vor. Worum es sich dabei handelt und welche Aufgabe die Profilzylinder mit Gefahrenfunktion haben, erfahren Sie hier.

Aufbau, Funktion und Sicherheitsmerkmale des Schließzylinders

Ein einfacher Schließzylinder besteht meist aus einer Messing-Nickellegierung und besitzt ein Innenleben aus Stahlelementen. Bauliche Verstärkungen sorgen in den unterschiedlichen Sicherheitsstufen dafür, dass der Profilzylinder mit einem Bohr- und Ziehschutz ausgestattet ist und das Schloss so gut wie nicht zu knacken ist.

Der Schließzylinder besitzt in seinem Gehäuse einen drehbaren Zylinderkern, bestehend aus einem Gehäusestift und einem Kernstift. Durch diesen Aufbau ist sichergestellt, dass der eingeführte Schlüssel den Schließbart drehen und die Tür verriegeln zu können. Diese sogenannte Schließberechtigung wird durch Codierungen, Einkerbungen oder bei Wendeschlüsselsystemen auch durch Bohrmulden sichergestellt. 

Um den gesamten Vorgang besonders sicher zu gestalten, bestehen die hochwertigen Schließzylinder aus langlebigen Materialien, die einen Verschleiß verhindern und ebenso einen hohen Widerstand gegen gewaltsames Öffnen bieten. Dies ist wichtig, damit Einbrecher den Zylinder nicht im Gehäuse abbrechen und herausziehen können. Die Härte garantiert den hohen Anbohrschutz.

Welche Vorteile hat ein Profilzylinder mit Gefahrenfunktion?

Ein Profilzylinder mit Gefahrenfunktion (genauer: Not- und Gefahrenfunktion oder N+G) unterscheidet sich in seiner Bauart leicht vom Standard-Profilzylinder. Er kommt zwar nicht bei einem Tresor oder Waffenschrank vor, aber bei Wohnungs- oder Zimmertüren.

Hier sorgt der Profilzylinder mit Gefahrenfunktion dafür, dass sich die betreffende Tür auch dann öffnen lässt, wenn auf der anderen Seite ein Schlüssel im Schloss steckt. Dies ist besonders hilfreich, wenn Sie sich ausgesperrt haben und mit einem beim Nachbarn deponierten Zweitschlüssel dann trotzdem in Ihr Haus oder Ihre Wohnung gelangen können. 

Aber auch in hilflosen Situationen, beispielsweise bei einem Brand, sind Profilzylinder mit Gefahrenfunktionen nützlich, da ein Retter auch dann von außen in die Wohnung gelangen kann, wenn der Verletzte von innen abgeschlossen hat und der Schlüssel noch steckt. 

Außerdem ist es vorteilhaft, dass ein Profilzylinder mit Gefahrenfunktion sich praktisch in jedes Einsteckschloss einbauen lässt.

Hat ein Profilzylinder mit Gefahrenfunktion auch Nachteile?

Tatsächlich sind bei einem Profil-Doppelzylinder mit Not- und Gefahrenfunktion nach DIN 18252 neben den vielen Vorteilen auch einige kleine Nachteile einzukalkulieren:

Mangelnde Robustheit: Diese Profilzylinder sind weniger robust, da die Mechanik an der Schließnase oder Kupplung sehr empfindlich ist. 

Mangelnde Privatsphäre: Jeder, der einen Zweitschlüssel besitzt, kann die Wohnung von außen betreten, auch wenn ein Schlüssel steckt.

Testbedarf: Profilzylinder mit Gefahrenfunktion müssen regelmäßig getestet werden, um sicherzustellen, dass sie im Ernstfall nicht klemmen. 

Zwei Probleme lassen sich allerdings leicht relativieren: Die Zweitschlüssel sollten nur Personen besitzen, die die Privatsphäre anderer respektieren und der regelmäßige Test ist nicht so aufwändig, dass er nicht bequem zu bewältigen wäre.

Weitere Besonderheiten und Verwendungen des Profilzylinders mit Gefahrenfunktion

Ein Schließzylinder, der mit dieser Sonderfunktion ausgestattet ist, besitzt eine besondere Art von Kupplung zwischen dem Zylinderkern und der Schließnase. Daher kann eine solche Tür auch von außen verschlossen werden, wenn innen ein Schlüssel steckt. 

Eine Tür mit einem normalen Profilzylinder ohne Gefahrenfunktion kann von außen nicht abgeschlossen werden, wenn auf der Innenseite ein Schlüssel steckt. Dies ist auch bei Schließanlagen mit einem sogenannten „übergeordneten Schlüssel“, also dem Hauptschlüssel nicht möglich, wenn der Profilzylinder keine Gefahrenfunktion besitzt.

Außerdem ist zu beachten, dass bei Profilzylindern mit Gefahrenfunktion nur die Außenseite der Tür Priorität besitzt. Das bedeutet, wenn jemand von außen zuschließt und den Schlüssel stecken lässt, kann man von der Innenseite die Tür nicht aufschließen. Bei einem außen steckenden Schlüssel kann man auch von innen nicht abschließen. 

Ganz wichtig sind solche Schließsysteme an Türen von Alten- oder Pflegeheimen, um den Bewohnern jederzeit zur Hilfe eilen zu können.

Haben Sie bereits einen Profilzylinder mit Gefahrenfunktion?

Wer sein Haus oder seine Wohnung selbst gebaut oder gestaltet hat, der weiß natürlich, welche Art von Schließmechanismus seine Türen besitzen. Für den Fall, dass man in einer Wohnung jedoch zur Miete wohnt, kann man sehr leicht herausfinden, ob der Zylinder ein Profilzylinder mit Gefahrenfunktion ist.

Dazu müssen Sie lediglich die Wohnungstür öffnen und sich so hinstellen, dass die Tür nicht versehentlich zufallen kann und Sie dabei aussperrt. Dann stecken Sie Ihren Schlüssel auf der Innenseite der Tür ins Schloss und Ihren Zweitschlüssel anschließend von außen. Versuchen Sie jetzt, den Schlüssel auf der Außenseite zu drehen. 

Wenn der Schlüssel sich einwandfrei drehen lässt und das Schloss sich öffnet und schließt, haben Sie einen Profilzylinder mit Gefahrenfunktion. Falls der Schlüssel sich bei dem Experiment verklemmt, dann besitzt Ihre Tür einen ganz gewöhnlichen Profilzylinder ohne Gefahrenfunktion.

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